Seeberger stemmt mit catalyso wichtiges ERP-Projekt

Der traditionsreiche Ulmer Lebensmittelhersteller Seeberger ist im Januar 2017 erfolgreich mit einem neuen ERP-System live gegangen und blickt nun auf das erste erfolgreiche Jahr des Produktivbetriebs zurück. Bereits am ersten Tag wurde die gesamte Prozesskette aktiviert und innerhalb von wenigen Tagen lief das Unternehmen wieder in allen Bereichen.

Seeberger ist ein typisches mittelständisches Unternehmen mit inzwischen rund sechshundert Mitarbeitern, das auf eine über hundertsiebzig Jahre alte Geschichte zurückblickt. Noch heute befindet sich die Firma in Familienbesitz. Bekannt ist Seeberger vor allem für sein hochwertiges Trockenfruchtsortiment in den Packungen mit dem charakteristischen Seeberger-Logo auf orangegelbem Grund. Damit ist das Unternehmen in allen namhaften Lebensmittelmärkten vertreten. Zu den typischen Produkten wie Studentenfutter, Nusskernmischungen und getrockneten Früchten aller Art sind inzwischen zahlreiche Mischungen, Softprodukte und Snacks hinzugekommen, mit denen das Sortiment immer mehr erweitert wurde. Weitere Geschäftsbereiche sind die bereits in den Anfangszeiten der Firma entstandene Kaffeeproduktion, die sich vor allem an die Gastronomie richtet, sowie die neue Produktlinie „Müsliglück“.

Seit den Fünfzigerjahren durchläuft Seeberger ein kontinuierliches Wachstum, das heute durch den steigenden Exportanteil zusätzlich gefördert wird. „Die Komplexität unseres Geschäfts hat in den letzten Jahrzehnten extrem zugenommen“, so Ralph Beranek, der als Geschäftsführer Vertrieb, Marketing und Beschaffung verantwortet. „Nicht nur stetige Sortimentserweiterungen und Diversifizierungen, sondern auch kundenspezifische Besonderheiten und marktspezifische Anforderungen führen dazu, dass wir heute quasi auf jeden Kunden individuell eingehen müssen.“ „Das wirkt sich auch auf Produktion und Logistik aus“, ergänzt Clemens Keller, ebenfalls Geschäftsführer und Hauptgesellschafter des Unternehmens. „Zusätzlich müssen wir höchste Qualitätsstandards erfüllen, um den Ansprüchen des Marktes zu entsprechen. Unsere Kunden setzen selbstverständlich voraus, dass wir nach den internationalen Lebensmittelsicherheitsstandards IFS und BRC zertifiziert sind.“
Mit dem bestehenden ERP-System wurde es immer schwieriger, das wachsende Geschäft mit seiner zunehmenden Komplexität zu unterstützen. Dabei waren es nicht allein die technologischen Rahmenbedingungen, die den Anforderungen nicht mehr entsprachen. Auch die Prozesse mussten unter die Lupe genommen werden. Nicht zuletzt ging es u. a. darum, den Mitarbeitern eine zeitgemäße Systemumgebung und Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Keller erläutert: „Dies ist heute ein wesentlicher Teilaspekt, um als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten. Wir beschäftigen viele junge Menschen, die Wert auf ein modernes Umfeld legen. Gleichzeitig ist Seeberger bekannt für seine langjährige Mitarbeitertreue. Das sind heute mehr denn je relevante Faktoren im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte.“
Aus diesen Gründen erklärte Seeberger die Modernisierung der ERP-Landschaft zum strategischen Projekt. Zunächst wurde entschieden, dazu auf das Nachfolgesystem der im Hause eingesetzten Software Movex umzustellen. Dabei handelt es sich um das System M3, das inzwischen durch den Anbieter infor vertrieben wird. Mit der Implementierung wurde die Firma Merit beauftragt, deren Berater schon lange für Seeberger tätig waren und beide Systeme kannten. Für die erfolgreiche Umsetzung war ein wesentlicher Faktor, dass Seeberger zudem die interne Projektleitung einem externen Berater übertragen hat, der auf diesem Feld hervorragende und langjährige Expertise vorweisen kann und nicht im Tagesgeschäft des Unternehmens gebunden war. Diese Rolle wurde Jürgen Richter von der Unternehmensberatung catalyso übertragen.
Richter war im Hause kein Unbekannter. Er hatte bereits vor über zwanzig Jahren erfolgreich die Einführung des ERP-Systems geleitet und war deshalb mit dem Umfeld vertraut. Schnell machte er deutlich, dass es um eine komplette ERP-Neueinführung und nicht um einen Releasewechsel ging. Grund dafür war vor allem die erforderliche Neugestaltung der Prozesse. Von Anfang an zog er daher das Projekt als Geschäfts- und nicht als IT-Projekt auf. Dementsprechend waren die Hauptverantwortlichen für die einzelnen Prozessbereiche im Projekt Vertreter der Fachbereiche. Die IT wirkte unterstützend und übernahm schwerpunktmäßig die technisch orientierten Aufgabenstellungen, insbesondere die Entwicklung der zahlreichen Schnittstellen zu den angebundenen Systemen und Geschäftspartnern. Die Vertreter der Fachbereiche wurden von ihrem Tagesgeschäft weitgehend entbunden um sicherzustellen, dass sie dem Projekt ausreichend Kapazität zur Verfügung stellen konnten. „Das ist keine Aufgabe, die man so nebenbei bewältigt“, erklärt Richter „Der Erfolg solcher Projekte hängt an einer strukturierten Projektplanung, einer straffen Projektorganisation, kontinuierlicher Überwachung und vor allem an den Menschen. Sie müssen hohe Anforderungen erfüllen – fachliche Kompetenz, Kommunikationsstärke, natürliche Autorität und Veränderungsbereitschaft sind dabei wesentliche Voraussetzungen.“
Innerhalb von zwei Jahren erfolgte so die Umstellung. Der Projektverlauf war, trotz zwischenzeitlich auftretender Hausforderungen, von kontinuierlichem Fortschritt geprägt. Am Ende wurde in einem Zug das neue System produktiv gesetzt und das alte abgeschaltet. „Wir waren uns im Klaren, dass wir in vielen Bereichen investieren müssen, wenn wir diese Herausforderung meistern wollen. Dazu gehörte auch die Entscheidung, uns mit Jürgen Richter von catalyso zu verstärken“, schließt Keller ab. „Die Entscheidung hat sich als richtig erwiesen.
Jürgen Richter
Jürgen Richter
Kompetenz in ERP und Unternehmensführung: Jürgen Richter betreut vorwiegend mittelständische Nahrungsmittel- und Pharmaunternehmen rund um das Thema ERP. Themenschwerpunkte sind Softwareauswahl, Verträge und die Führung von ERP-Projekten. Unser besonderes Kennzeichen ist, dass wir Unternehmen und Menschen durch den Veränderungsprozess führen.

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