ERP-Projekte stellen für alle Beteiligten eine immense Herausforderung dar. Für Unternehmen stecken dahinter Millionenrisiken, bei Fehlschlägen unter Umständen sogar der mögliche Untergang des Unternehmens. Für die Projektmitarbeiter bedeutet die Mitarbeit an einem ERP-Projekt eine immense Verantwortung und Belastungen. Umso entscheidender für den Erfolg des Projekts ist, mit welcher Sorgfalt und mit welchem Weitblick eine Projektmannschaft zusammengestellt wird.
Die Ausgangspunkte sind immer dieselben. Erstens: ERP-Projekte sind Geschäftsprojekte. Demzufolge sind es Menschen aus dem operativen Geschäft, die bei der Besetzung von Projektteams im Vordergrund stehen und nicht die IT. Zweitens: Die Hauptlast der Implementierung liegt immer beim Anwender und nicht beim Implementierungspartner. Er hat ein Mehrfaches dessen an Zeit zu investieren, die die Berater zu investieren haben. Folglich ist die Mitarbeit in einem ERP-Projektteam keine Aufgabe, die der Mitarbeiter einfach schnell nebenher oder zusätzlich zu seinem Tagesgeschäft erledigt.
Vor diesem Hintergrund ergeben sich die Anforderungen an die Rollen. Projektleiter und Teil- oder Prozessverantwortliche müssen das operative Geschäft verstehen. Der Projektleiter muss darüber hinaus in der Lage sein, strategische Vorgaben operativ umzusetzen. Alle Beteiligten müssen in der Lage sein, über den Tellerrand des eigenen Zuständigkeitsbereichs hinaus denken zu können. Und alle Beteiligten brauchen ein Maß an Führungsfähigkeit, das erforderlich ist, um Menschen mitzunehmen, Widerständen zu begegnen und Entscheidungen umzusetzen. Dabei müssen die Verantwortungsstrukturen eindeutig sein. Doppelzuständigkeiten verhindern Entscheidungen.